Montag, 16. November 2009

Freiraum für Veranstaltungen

Initiativen und Einzelpersonen sind herzlich eingeladen den neu geschaffenen Freiraum Audimax für Veranstaltungen zu nutzen oder Gruppentreffen hier abzuhalten und uns dabei zu unterstützen ein vielfältiges Alternativprogramm anzubieten.

Freiräume legitimieren sich auch durch ihre Nutzung!

Chaos an Unitagen - Intransparente Planung des Präsidiums der Uni Hamburg ermöglicht Ausweitung der Bildungsproteste

(Pressemitteilung, Hamburg- 16.11.2009- 14 Uhr)

Das Audimax ist voll und es werden immer mehr! Hunderte Schüler_innen sind im Rahmen der Unitage bereits heute morgen um 8:30 Uhr in das seit nunmehr fast einer Woche besetzte Audimax an der Universität Hamburg geströmt. Trotz der Besetzung sollten die Informationsveranstaltungen gemäß einer Abmachung zwischen Studierenden und Universitätsleitung stattfinden.

Allerdings war die Verlegung der Veranstaltungen vom Präsidium bereits vor den Verhandlungen beschlossen. Die Besetzenden strebten eine gemeinsame Gestaltung der Unitage an, weil für sie die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Schülern essentiell ist.

„Es war nicht in unserem Interesse, die Infoveranstaltungen der Unitage aus dem besetzten Audimax zu verlegen. Wir finden es wichtig, den Schüler_innen die Möglichkeit zu geben sich über ihr zukünftiges Studium zu informieren.
Die Informationsveranstaltung muss allerdings auch die prekäre Situation des Bildungssystems beinhalten,“ meint Chemiestudent Olaf T.

Von den Besetzenden angesprochen, ob das Vorgehen der Unileitung im Nachhinein nicht als „heuchlerische Scheinheiligkeit“ zu sehen sei, entgegnete Vizepräsident Fischer: “Das können Sie so interpretieren.“

Das Ergebnis dieser nicht kommunizierten Verlegung sind chaotische Zustände auf dem Campus und Desorientierung bei den Schüler_innen, die nun zum Großteil nicht einmal die Möglichkeit haben ihre Veranstaltungen zu finden. Trotz der präsidiumsinternen Umplanung findet im Audimax ein vielfältiges Alternativprogramm statt, das von vielen Schüler_innen interessiert wahrgenommen wird. Neben einer symbolische Bildungsbarrikade, an der jede_r seine Kritik mit Farbe und Pinsel anbringen kann, gibt es eineReihe von Workshops.

Eine der anwesenden Schülerinnen kommentiert die Geschehnisse: „Ich finde es gut und wichtig was ihr macht. Gebt nicht auf!“

Die Studierenden gehen davon aus, dass sich die Proteste in den nächsten Tagen weiter ausdehnen werden: Insbesondere die Kundgebung am Dienstag um 16.30 Uhr auf dem Ida-Ehre-Platz dürfte zur Mobilisierung beitragen.

Vizepräsident der Universität Hamburg begeht Wortbruch

Pressemitteilung 16.11.

Infoveranstaltungen zu den Uni-Tagen im Audimax aus Angst vor „Eskalation“ kurzfristig verlegt

Hamburg, den 16.11.2009. Die geplanten Veranstaltungen der Universität Hamburg im besetzten Audimax wurden kurzfristig und ohne Rücksprache mit den Besetzenden verlegt.
Bereits am Freitag suchte Vizepräsident Fischer das Gespräch mit den Studierenden und einigte sich auf eine gemeinsame Durchführung der Uni-Tage.
Nun erfuhren die Besetzenden von einigen Professor_Innen von den Plänen des Präsidiums alle Vorträge und Infostände zu verlegen. Angeblich bestünde eine Gefahr zur Eskalation, heißt es in einer E-Mail, die den Aktivistinnen vorliegt.
Um diesen Anschuldigungen entgegenzutreten, beschloss das Plenum der Besetzenden ein vielfältiges Alternativprogramm anzubieten.

Maxim A., Student der Sozialökonomie dazu:
„Wir bedauern die unehrliche Haltung der Universität, lassen uns aber nicht daran hindern den Schülerinnen und Schülern mit Workshops und Diskussionen einen realistischen und kritischen Einblick in das Unileben zu bieten.“

Weiterhin rufen die Aktivist_Innen des Audimax dazu auf, an der Demonstration des Bildungsstreiks am Dienstag, den 17.November um 16.00 Uhr auf dem Ida-Ehre Platz teilzunehmen.

Die Unitage und die Besetzung

Wir haben die Besetzung über das Wochenende halten können, seit nunmehr 5 Tagen diskutieren, planen und kommunizieren wir in unserem selbst geschaffenen Freiraum Audimax.

Bereits nach wenigen Tagen wendete sich das Unipräsidium an uns, da es Befürchtungen bezüglich der am Montag und Dienstag stattfindenden Uni-Tage gab. (Die Uni-Tage finden jährlich statt damit SchülerInnen sich über die an der Uni angebotenen Studiengänge informieren können.)

Wir entschlossen uns, diese Veranstaltung zu dulden, jedoch Bedingungen zu stellen, besispielsweise bezüglich der repräsentierten Infostände (nicht die HASPA, keine Privatunis, keine Bundeswehr, ...). Natürlich gingen wir davon aus und äußerten dies auch, dass wir die Veranstaltungen in usnerem Sinne inhaltlich beeinflussen würden.
Wie ein Video belegt, kam es darüber mit dem Vize-Präsidentin Fischer eine Übereinkunft.

Doch dann...
Durch solidarische Lehrende erfuhren wir dann am Sonntag abend von einem krassen Wortbruch des Präsidiums. Noch am selben Tag des Gespräches mit der Leitung ging offenbar eine (uns vorliegende) E-Mail an einige Dozenten heraus, die nahelegt, dass die Veranstaltungen ohne unsere Kenntnis vom Audimax ins Hauptgebäude an der Edmund-Siemers-Allee verlegt wurden.
Das bedeutet, dass dort reguläre Vorlesungen zugunsten der Infoveranstaltungen der Uni-Tage, ausfallen müssen, was nun natürlich auf die besetzenden Studierenden zurückgeführt wird.

Das entspricht jedoch nicht der Realität. Tatsächlich bereiteten wir uns schon intensiv auf den Besuch durch die SchülerInnen vor und freuten uns auf einen bevorsatehenden inhaltlichen Austausch.

Wir wollen daher betonen, dass wir das unehrliche und intransparente Verhalten des Präsidiums für einen Ausdruck der undemokratischen und autoritären Strukturen an dieser Einrichtung halten und machen das Präsidium für den Ausfall anderer Bildungsveranstaltungen verantwortlich. Die Zusage, dass unsere Beiträge zu den Infoveranstaltungen zuzulassen werden wir trotz Raumänderung einfordern.

Außerdem laden wir alle herzlich ein am Alternativprogramm im Audimax teilzunehmen und abends mit uns zu feiern. Es dürfen auch gerne Schlafsäcke mitgebracht und es sich in unseren neu gewonnenen Freiräumen gemütlich zu machen und die Besetzung mit neuen Ideen und Gedanken zu inspirieren oder einfach die Utopie hier mitzuleben.

Das Alternativprogramm: Viele weitere Veranstaltungen werden im Laufe des Tages dazu kommen. Außerdem ist durchgehend Raum für Diskussion.

Montag

8:30 Begrüßung (Audi 1)
12:00 Flash-Mobs (Foyer)
16:00 Vollversammlung studentisch Beschäftigter (Phil A)
17:00 Plenum
19:00 AG Kreative Proteste für den Uni-Campus am Dienstag
20:00 Filmabend mit Blues Brothers (Audi 2)

Später Party im Foyer:
3 DJs
Reggae + Funk + HipHop


Dienstag (bundesweiter Aktionstag, Bildungsstreik)

10:00 Historix: Macht (,) Bildung (,) Spaß (Phil D)
12:00 Schulkritik: Warum ist das alles so scheiße und wie könnte es besser sein!?
16:30 KUNDGEBUNG Bildungsstreik (Ida-Ehre-Platz) --> siehe vorheriger Beitrag

18:00 Vorlesung (Germanistik): Uni im Umbau (Audi 1)
20:00 Recht auf Stadt, danach Film: Empire St.Pauli (Audi 1)

Nachtplenum

21:00 Band: SCHERBE kontra BASS (Foyer)


Montag + Dienstag

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