Heute am 18. November beschloss ein großes Plenum Studierender im voll besetzten Audimax der Uni Hamburg, dass sie den Kandidaten für das Amt des Universitäts-Präsidenten Dieter Lenzen nicht akzeptieren werden.
„Dieter Lenzen“, so Janwillem van de Loo, Jurastudent, kurz nach der Versammlung, „steht gegen all jenes, wofür wir hier kämpfen: Gebührenfreiheit, soziale Öffnung der Bildungseinrichtungen, Unabhängigkeit von der Wirtschaft.“
An der FU Berlin betrieb Lenzen Elitenförderung und forderte „Exzellenz“. Universitäten betrachtet er als Unternehmen, deren „gesamtstrategische Steuerung“ in die Hände der Hochschulleitungen gebracht werden muss – Mitbestimmung? Fehlanzeige!
Die undemokratischen Verhältnisse an der Uni Hamburg standen bereits im vergangenen Sommer im Zentrum der Kritik der Protestierenden. Damals wurde die Absetzung der autoritäten Präsidentin Auweter-Kurtz und ein Stop des Einflusses von Unternehmen auf Forschung und Lehre gefordert. Lenzen, seines Zeichens Berater der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“, einem neoliberalen „think tank“ und Vorstand des Aktionsrat Bildung der bayrischen Wirtschaft, stellt keine Veränderung dieser Politik in Aussischt. Eine Politik, die sich nicht erst seit dem Sommer gesamtgesellschaftlich in einer tiefen Krise befindet.
Präsidentenwahl: Top Secret
Das Wahlverfahren nach dem der einzig bekannte Kandidat am morgigen Donnerstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Villa der Unimarketing-GmbH durch den Hochschulrat ernannt werden soll, erinnert die Studierenden eher an eine Papstwahl als an einen demokratischen Akt.
Alle sind eingeladen gemeinsam die Sitzung des Akademischen Senats zu besuchen um dort ihrem Protest Ausdruck zu verleihen und öffentlich Stellung beziehen.
(Donnerstag, 13Uhr: Sitzung des Akademischen Senat, Edmund-Siemers-Allee 1, R.308)
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Zusatz Infos Lenzen:
praesidentenfindung.wachsender-widerstand.de
studis-online.de
zeit.de
Mittwoch, 18. November 2009
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